Was uns Märchen für das Geschäftsleben vermitteln können!
Manche sagen ja, das Leben sei ein Ponyhof, aber um genau zu sein, es ist allem ein Märchen. Denn wenn wir das Abenteuer von Hänsel und Gretel, das Auf und Ab von Schneewittchen und die Hinterhältigkeit der Stiefmutter bei Aschenputtel nehmen, ja, da sind wir mittendrin im ganz normalen Alltag der Firmeninhaber, Geschäftsführer und Vorstände dieser Welt. Aber bleiben wir doch gerade einmal bei den klassischen Märchen und bei Aschenputtel. Kurz zur Erinnerung hier noch einmal der Inhalt.
Kurz bevor die Frau eines sehr reichen Mannes stirbt, sagt sie zu ihrer Tochter, sie solle doch an ihrem Grab ein Bäumchen pflanzen. Und immer, wenn sie sich etwas wünscht, kann sie daran rütteln und ihr Wunsch würde erfüllt werden. Der reiche Mann heiratet wieder und seine neue Frau hat auch zwei Töchter. Alle drei, die Frau und ihre Töchter, haben es auf die Tochter des Mannes abgesehen, und die muss ab sofort die dreckige Arbeit im Haus machen, neben dem Herd schlafen und heißt deshalb Aschenputtel. Und jetzt kommt die Hinterhältigkeit.
Denn der König, der sein Schloss ganz in der Nähe hat, gibt einen Ball, der über drei Tage geht. Die Stiefmutter und die Stiefschwestern geben Aschenputtel eine Schüssel mit Linsen, die sie auslesen soll, wohl wissend, dass Aschenputtel das nicht schaffen kann bis zum Abend. Aber da kommen zwei Tauben angeflogen, die ihr dabei helfen und da fällt auch der Spruch "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen". Jetzt kann Aschenputtel zumindest vom Taubenschlag aus den Prinzen sehen, wie er mit ihren Stiefschwestern tanzt.
Als diese davon erfahren, geben sie ihr für den nächsten Tag wieder eine Aufgabe, wieder kommen die Tauben, helfen ihr und geben ihr den Tipp, sie solle doch zu dem Bäumchen gehen und sich Kleider wünschen.
Aschenputtel geht zum Baum und schüttelt ihn, und daher kommt der Spruch "Bäumlein, rüttel dich und schüttel dich und wirf schöne Kleider ab für mich". Und prompt steht dann auch gleich ein wunderschöner Wagen mit sehr stolzen Rappen und bringt sie zum Schloss. Ja, wenn´s läuft, dann läuft´s. Ist ja auch im richtigen Leben genauso.
Sie kommt am Schloss an, entzückt den Prinzen und verstört ihre Stiefschwestern. Die erkennen sie zwar nicht, sind aber stinksauer, weil jemand schöner ist als sie. Der Abend vergeht wie im Flug und Aschenputtel muss blitzartig weg, weil sie die Kleider pünktlich um Mitternacht wieder abgeben muss. Warum sie sie abgeben muss, geht aus dem Märchen nicht hervor, aber der Verleiher will wahrscheinlich auch Feierabend.
Und jetzt kommt es zum Showdown. Am dritten Tag bekommt Aschenputtel wieder eine Aufgabe von ihren sehr schlecht gelaunten Stiefschwestern, wieder helfen ihr die Tauben und wieder schüttelt sie sich ein Kleid herunter. Und das ist noch viel schöner als das von gestern.
Der Prinz ist clever und damit sie diesmal nicht noch einmal so einfach davonrennen kann, hat er die Treppe zum Schloss mit Pech eingestrichen. Aschenputtel rennt, aber ein Schuh bleibt auf der Treppe kleben. Jetzt weiß der Prinz: Diejenige, der der Schuh passt, ist die Frau seines Lebens. Er macht sich auf die Suche und im Haus des reichen Mannes trifft er auf die Stiefschwestern. Die eine schneidet sich die Ferse, die andere den großen Zeh ab, damit der Schuh passt. Der Prinz kriegt aber einen Hinweis von den Tauben mit dem Spruch "Rucke die guh, rucke die guh, Blut ist im Schuh. Der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim". Das Finale kommt und der Prinz findet die wunderschöne Aschenputtel. Stiefmama und Stiefschwestern sind richtig sauer und wenn sie nicht gestorben sind...Und so trägt jedes Märchen etwas Wahrheit und ein ganz klares Statement in sich. Ich bin gespannt, welche Lernerfahrung Sie aus diesen Märchen mitnehmen.