In Johann Sebastian Bachs Musik sind Grenzgänge hörbar: die Grenze zwischen Weltlichem und Göttlichem, zwischen Leben und Tod. Seine Biografie zeigt, dass die schon in frühen Jahren ausgebildete Offenheit für neue Anregungen und Erfahrungen großen Einfluss auf die Entwicklung schöpferischer Kräfte im gesamten Lebenslauf ausübt (Kreativität). Sie zeigt weiterhin, wie sehr die Sorge für und um andere Menschen (Generativität) sowie die Erfahrung, in eine göttliche Ordnung eingebettet zu sein (Transzendenz), die Lebensfreude, aber auch die Verarbeitung von Grenzsituationen fördert. Johann Sebastian Bach blickte - auch dank dieser seelischen und geistigen Entwicklungsprozesse - gefasst auf sein Ende, das für ihn eher " Ziel und Übergang" und weniger "Ende" bedeutete.
Dieses Buch zeigt die schöpferischen Kräfte in den verschiedenen Phasen der Biografie auf. Es ermutigt dazu, diese Kräfte auch in den Grenzsituationen des Lebens zu erkennen und anzusprechen.
"Die Auseinandersetzung Johann Sebastian Bachs mit höchsten Belastungen und der Endlichkeit schildert der Autor als zunehmende Resilienz (Widerstandskraft), die das künstlerische Schaffen und das Streben nach höchster künstlerischer Vollkommenheit erst möglich gemacht hat... Der Autor ist nicht nur ein international wegweisender Psychologe, sondern er hat auch als Pianist und Sänger viele Menschen mit Aufführungen Bach´scher Werke begeistert".
Rolf Verres (Arzt, Musiker und Fotograf)
"Mit seinem in einer klaren, schönen Sprache verfassten Bach-Buch ist Andreas Kruse etwas ganz Großartiges gelungen: Dass und wie er Biographie, (Entwicklungs-)Psychologie, Gerontologie, Musikwissenschaft und Theologie zu einem "endlos geflochtenen Band" verwoben hat, das ist wahre Meisterschaft!" Prof. Dr. Wilfried Härle (Theologe)
About the Author:
Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse ist Professor für Gerontologie und Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg. Er hat Psychologie, Philosophie und Musik studiert. Andreas Kruse ist seit 2003 Vorsitzender der Altenberichtskommissionen der Bundesregierung. Er war Vorsitzender der Kommission "Altern" des Rates der EKD und ist Mitglied der Synode der EKD. Zudem war er Mitglied der vom Generalsekretär der Vereinten Nationen berufenen Expertenkommission zur Erstellung des Weltaltenplans der Vereinten Nationen. Seine Forschung ist thematisch weit gespannt. Sie umfasst Entwicklungspotenziale und Kompetenz im hohen Alter, Rehabilitation und Palliativversorgung älterer Menschen, Altersbilder in anderen Kulturen, ethische Grundlagen der Lebensgestaltung im Alter. Er wurde für seine Forschung und politische Beratungstätigkeit von Bundespräsident Prof. Köhler persönlich im Jahre 2008 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.