In der Finsternis liegt so vieles verborgen. Wünsche, Träume, Hoffnungen ruhen in ihr, behütet und unentdeckt. Sie alle streben danach aus ihren eigenen Schatten herauszutreten und sich zu entfalten, sich dem zu offenbaren und zu öffnen, der sich so sehr nach ihrer Erfüllung sehnt. Lange Pfade führen auf ihren beschwerlichen Wegen hin zu diesem unendlich weit entfernt liegenden Horizont. Sonnen brennen, Wolken speien, Naturgewalten erdrücken und zertrümmern wohl bald auch den letzten Funken Willenskraft.Mühsam kämpfen wir uns weiter, flehen, bangen und sehnen uns. Beinahe verlieren wir das Ziel, doch versuchen den Blick auf die unbekannte Weite aufrechtzuerhalten. Dort, irgendwo dort wird es sein, muss es sein. Die stille Dunkelheit lässt Unschuld vermuten. Die friedliche Nacht verspricht einen bald aufkeimenden Neuanfang. Sie löst verbrauchte Strukturen auf, schmilzt alte Formen und gießt sie zu etwas Neuem, etwas Reinem, etwas Ewigem, dass schließlich eins wird mit dem Fremden, aus dem sie vormals so unsicher heraustrat.Chris ist ein junger Mann Mitte zwanzig. Er studiert leidenschaftlich und liebt das Leben ebenso. Sein Freundeskreis ist überschaubar, aber allesamt sind sie eng miteinander verbunden. Seine Jugendliebe zerbrach vor einigen Jahren und obwohl es Momente gibt, in denen er Tanja vermisst, sind die Wunden inzwischen verheilt. Die Suche nach einer neuen Partnerin gestaltete sich bislang allerdings als schwierig. Die geschürten Hoffnungen offenbarten letzten Endes zu wenig interessante Möglichkeiten. Lautstarke Werbung und oberflächliche Zugeständnisse hielten kaum das, was sie vorher so großmundig versprachen. Ein Grund zum Trübsal blasen ist das freilich nicht, denn das Semester ist zu Ende und Chris genießt nun seine freie Zeit. Er schläft morgens aus und lebt in den Tag hinein. Zudem steht das Wochenende vor der Türe und so stürzen sich Chris und seine Freunde gut gelaunt ins nächtliche Partyleben.Eine fremde Frau tritt an ihn heran. Sie wirkt geheimnisvoll und mysteriös. Sie scheint so anders, so unnahbar, so fern und gleichsam so anziehend. Chris ist fasziniert von ihrer Schönheit und der gänzlich vollkommen wirkenden Art, die sie ausmacht. Alles fühlt sich so intensiv an, so richtig, so bedeutungsschwanger, nahezu perfekt. Ist es möglich, dass seine Suche zu Ende ist? Sollte tatsächlich seine Traumfrau vor ihm stehen? Eine Frau, die mehr bedeutet als ein zeitlich begrenztes Kapitel in seinem Leben? Oder schlägt Chris einen Weg ein, der ihn in eine Welt führt, deren Natur er sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen kann...?