About the Book
Manchmal rücken Parodien Dinge gerade. Hingen sie denn schief. Von nun an fuhren morgens zwei offene Kutschen, die eine früher, die andere etwas später. Mit den offenen Kutschen veränderte sich alles. Wem die Kutschen nicht zusagten, konnte immerhin noch das Rad wählen. Wer hätte je angenommen, dass A tanzte. Jeden morgen und jeden abend, schrieb man morgen und abend hier groß? So aber, als alles geändert war, konnte jeder von jedem alles mitbekommen. Das legte Gerüchte trocken. Mindestens jeden Abend begann A zu tanzen, eine Mischung von Pogo und Skifahren und darum herum erscheinenden Pfützen, deren Quellen A s Haut waren. Seit sich die offenen Kutschen niemand zumuten wollte, blieben alle einfach da. Einfach da war untertrieben, es benötigte ein neues Da. Ein Da, das rundum da war. Kalle läßt sich sein Schlagzeug bringen. Eine Parodie, ein konventioneller regionaler Roman, wer hätte das gedacht. Unter den ersten, welche die Änderungen zu spüren bekommen ist der nahe Ort Kleinbier, dem die Spieler zu fehlen beginnen. Kleinbier bekam nur noch schwer eine Mannschaft zusammen, beim Tennis sieht es nicht viel besser aus. Auch die Lehrer müssen sich umgewöhnen. Weil keiner der Stammlehrer eine Lehrerlaubnis für den neuen Ort bekam, musste als formaler neuer Hauptlehrer Hans Trent t´Ovski eingestellt werden. Auch Hans Trent t´Ovski konnte damit sein Privatleben nurmehr schwer verbergen. Oftmals schauten nur die Füße unter einem seiner Autos hervor, Hans Trent t´Ovski war passionierter Bergrennfahrer. Sie sagen, man sollte überhaupt niemals Parodien schreiben, nun war es passiert. Das Unkonventionelle musste sich doch zeigen ... jeder hatte etwas Unkonventionelles. Gleichzeitig aber birgt die Parodie ein schweres Geheimnis, wie konnte man den Tatsachen der landesschlechtesten Schulklasse, als die man galt, begegnen, was musste passieren. Und wie wird dem Sumpf, den Parodien stets ausmachen entgangen. Und was passiert mit offenen Geheimnissen. Diskursivieren Parodien nicht immer Konvention? Lässt eine Institution überhaupt Alternativen? Richtet die Institution nicht erst an, was sie stets stur von sich weist. Und dann hätten alle hier durch gemusst. Es habe keinen anderen Weg gegeben. Wir hörten gerade noch die Musik durch das Zelt, kaumgewöhnlich, die Plastikmatratzen, besser über den alten Decken, die, schon seit Kinderzeiten, so und sowieso nicht mehr neu und der Deckenentwicklung vielleicht unterlegen oder der Kaufentwicklung, es war wohl nicht viel da und das Geld wohl knapp zu der Zeit, aus der jetzt die Decken anstatt der neuen strahlenden Plastikmatratzen auf dem dünnen Film des Zeltbodens liegen. Nachts auf dem Boden ist es dann doch kalt, wenn die Stadt über die Halme zittert, fuchtelig angeregt aus einem Heft, in dem stets das eine Teil nur aus Musik besteht. Andere Teile sind nicht drin. Der dünne Film, der workshop zieht gleich mit drüber, schlau, geflissentlich. Obwohl einem noch nie ein geflissentlich begegnet ist. Zweifelzwang. Denkakrobatik. Abtestat für den Sprachschatz, der gleich Ausweis über die Tasten kommt, früher ging das direkt auf Papier, heute wird alles zunächst getippt und landet dann auf Zetteln, immer kleineren und noch kleiner und geht dann so, zwergenhaft, zwischen Kommata, verloren. Dann der Auftrag, ja der Zwang, dann da doch durch zu müssen und alle auf den Rädern, die vorher die Zelte trugen. Quer über die Wiesen. Mancher hatte ein Verdeck dabei, das er beim Fahren nach oben aufklappte und unten kräftig in die Pedalen hauend. Es geht doch nichts über ein Verdeck, ein echtes Cabrio auf Draht, ohne Komma. Klugwucht, immer im Imperativ und die Klasse anzeigt, die Herkunft der Eltern, das, so entdeckt, nie das Komma vergessen, die Kommata mehr als die anderen, hier und gewitzt, dann die Finger am Verdeck und hoch das Ganze. Bloß keine Naturlyrik. Immer fit Teleologie. Die Hände tief in das Gras gekrallt, es hilft nichts. Da sind wir wieder. Bis an