About the Book
Niemand wusste warum er dieses Buch schrieb, aber da war es nun. Es war ein kleines Buch, mit kurzen Geschichten, die ab und zu witzig waren, aber auch mal lustig. Ganz oft waren sie auch einfach das was sie waren. Kurzgeschichten. Über Dorffeste, Weihnachtsmärkte, Berliner Autofahrer, Brandenburger Autofahrer, Singles, Paare, Leute, die Pegida nicht mögen, Hipster, Leute, die Listen mögen und Leute, die keine Listen mögen. Kurz, für nette Menschen, die Lust auf Verplante, verträumte kurze Geschichten haben. Und weil ich faul bin, hier eine Rezension meiner lieben Freundin Sophy, die sehr viel intelligenter ist als ich und das auch so ausdrücken kann. "Als Verfechterin der hohen Kunst des Romanschreibens und -lesens kann ich durchaus behaupten, mich von diesem Buchtitel provoziert gefühlt zu haben. Kurzgeschichten reichen also auch. Ach ja? Und wofür sollen sie reichen? Und was genau verkauft mir dieser selbsternannte Buch-Autor eigentlich als eine "Kurzgeschichte"? (Ich habe mich nie als "Autor" bezeichnet. Anm. des... Gnnaaaah... Autors) Ich würde wirklich gern so etwas wie eine vernünftige Buchrezension zu deinem Werk schreiben, allerdings gestaltet sich das schwieriger, als erwartet. Denn die Herausforderung - aber auch die Kostbarkeit - dieses Buches zeigt sich in der Individualität jeder deiner Geschichten. Ratgeber, Tagebuch, Gute-Nacht-Geschichte, Satire, Geständnis, Kritik, eine große Portion (Selbst-) Ironie und sogar ein Anflug von Lyrik finden sich auf den 255 Seiten dieses kleinen Schatzes. Mangelt es, was in der Sache der "Kurzgeschichte" liegt, einigen potentiellen Lesern vielleicht an komplexen Charakteren, parallelen Handlungssträngen und Das-Haut-Mich-Aber-Aus-Den-Socken-Tragödien, so wird man mit etwas Anderem geradezu überhäuft. Und zwar mit den eigenen Gedanken. Und denen unseres lieben Autors. Und den eigenen Gedanken über eben dessen Gedanken ... und so weiter. Die Länge bzw. Kürze der Texte und auch ihre Verschiedenheit bringt einen dazu, sich immer wieder neu ins Geschriebene hineinzuversetzen. Sich wieder zu distanzieren. Zu reflektieren. Die Ehrlichkeit und Authentizität, die sich in deiner Schreibweise wiederspiegelt, lässt einen beinahe denken, du selbst stündest vor einem und erzähltest eine Anekdote. Na ja, zumindest, wenn man dich persönlich kennt, Nico. Wer jetzt allerdings denkt, "Kurzgeschichten reichen doch auch" sei ausschließlich ein Buch für Menschen vom Schlag "Ich bin ja so gesellschaftskritisch und lese ausschließlich höchst anspruchsvolle Bücher, die Selbstreflektion und ein hohes Maß an Eloquenz erfordern, um überhaupt verstanden zu werden" - der liegt definitiv falsch! Denn ebenso kann man zu diesem kleinen Buch greifen, um einmal herzlich zu lachen, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen oder festzustellen, dass man ja doch nicht der einzige Ins-Fettnäpfchen-Treter unter den Menschen ist. Genauso herrlich facettenreich, wie der Kopf eines Menschen eben sein kann, genauso vielseitig sind auch die Geschichten, die in den letzten 9 Jahren ihren Weg auf's Papier gefunden haben. Es ist geradezu eine Erleichterung, festzustellen, dass man mit all seinen Macken und Gedanken, mit seinen peinlichen Angewohnheiten und heimlichen Ritualen doch ein ganz normaler Mensch ist. Jeder kennt diesen Moment: Man erlebt irgendetwas lustiges, seltsames oder ärgerliches und denkt sich "Man, hätte das mal jemand gesehen". Nun ja, einige dieser Momente aus deinem Leben habe ich nun gesehen lieber Nico. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt! Letztendlich kann ich bloß sagen: Ja, Kurzgeschichten reichen doch auch. Sie reichen aus, um mich zum Lachen und zum Nachdenken zu bringen. Sie reichen aus, um Langeweile zu vertreiben oder einen Perspektivwechsel zu erzwingen. Und Nico; deine Kurzgeschichten reichen definitiv aus, um in ein Buch gedruckt, gelesen und weiterempfohlen zu werden."