Die Kirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen befinden sich auf einem "Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens" - gemeinsam mit allen Menschen guten Willens - seit sie 2013 zu ihrer Vollversammlung in Busan zusammengekommen sind. Die Schaffung von Frieden mit Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt der ökumenischen Bewegung seit ihren Anfängen. Dies spiegelt die Berufung der Kirchen in einer Welt wider, die durch systemische Ungerechtigkeit - Rassismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit, wirtschaftliche Ausbeutung und Gewalt unter
Menschen sowie gegen die Natur verwundet ist. Während ethische Orientierung, theologische Überlegungen und politisches Engagement ganz oben auf der Tagesordnung des Ökumenischen Rates der Kirchen stehen, hat die spirituelle Dimension eines "gerechten Friedens" nicht immer die gleiche Aufmerksamkeit erhalten.
Mit Beginn des "Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Frieden" hat der ÖRK begonnen, sich bewusst auf "transformative Spiritualitäten" zu konzentrieren, um die Kraft der vielen unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften rund um den Globus (wieder) zu entdecken.
Woher kommen diese ausgeprägten Fähigkeiten, dem Bösen mit Gutem zu widerstehen, Ungerechtigkeiten in ein Leben in Würde für alle umzuwandeln und zerbrochene Beziehungen zu heilen - auch gegenüber "Mutter Natur"? Und wie sehen einige der spirituellen Praktiken aus, die Gemeinschaften auf diesem "sacred walk"
inspirieren?
Dieser Band enthält eine Auswahl von Erfahrungen, Reflexionen und Überlegungen zu solch transformativen Spiritualitäten, von indigenen Perspektiven zu dezidierten Stimmen von Frauen, von den Kämpfen
schwarzer Gemeinschaften bis zu campesinos*as in Lateinamerika, von spezifisch christlichen Traditionen bis hin zu Schwesterreligionen. Es ist eine gemeinsame Quelle, aus der wir alle trinken, und die Leserinnen und Leser einlädt, an dem Versprechen teilzuhaben, dass ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit tatsächlich für alle möglich ist.