Der Ich-Erzähler macht während einer Portugalreise eine kurze Bekanntschaft mit einem fremden, geheimnisvollen Herrn. Von ihm erhält er ein Manuskript, das sich als ein langer Traumbericht des Ich-Erzählers erweist. Es erzählt, mit Humor und Tiefgang, von den phantastischen Begebenheiten vieler Träume, in denen er von einem alten Mann, Dr. Haberland und einem kleinen Mädchen besucht wird. Mit jenem realen Dr. Haberland durchzieht er gemeinsam die Traumreiche. Dabei betrachtet jener Dr. Haberland seine Traumerlebnisse aus wissenschaftlicher Sicht, der Ich-Erzähler dagegen erlebt sowohl wissenschaftsgläubig, als auch aus seiner Seele erfahrend. Während der gemeinsamen Reise durch den Lila-Kosmos, von Traumplanet zu Traumplanet, verwischen die Grenzen zwischen realer Welt und Traumwelt so sehr, dass sie nicht mehr unterschieden werden können. Zuletzt findet Dr. Haberland zu seinem Seelenerleben zurück, das er seit seiner Kindheit verloren hatte, und der Ich-Erzähler weist die Dominanz des wissenschaftlichen Denkens an ihren Platz.
About the Author: Der Schriftsteller, Holzbildhauer und Kunstmaler W.R. Hell (1957) lebt seit vielen Jahren in München und stellt in München und Umgebung aus. Sein Vater war im Chiemgau ein bekannter Kunstschnitzer. Wie Nachforschungen ergaben, führt die Abstammung mütterlicherseits in gerader Linie zu Dominikus Zimmermann (Erbauer der weltbekannten Wieskirche und Stuckateur der Wessobrunner Schule). Der Künstler lässt sich auf einen zu einseitigen Stil nicht festlegen. Er wählt vielmehr bewusst die Gestaltungsvielfalt in seinen verschiedenen Werken. Durch die Auseinandersetzung mit Werken von Kandinsky und Barlach und mit den Meistern des Kubismus, aber auch durch das Studium der Stuckarbeiten seines Vorfahren Dominikus Zimmermann erhielt er wertvolle künstlerische Impulse. Auch seine tänzerischen Fähigkeiten kommen ihm da entgegen: "Durch meinen Tanz (Butho-Tanz und Kreativer Tanz) vermag ich, Musik in gestalterische Bewegungen umzusetzen, und diese Formen fließen in mein künstlerisches Wirken oft ein." Wie sieht sich der Künstler in der Gesellschaft? W.R. Hell: Ein Künstler sollte sich seiner selbst so weit bewusst werden, dass er seine Seelenqualitäten in seinen Werken zur Blüte bringen kann. Er steht für den ganz individuellen Geistes- und Seelenausdruck, den er verkörpert. So schafft der Künstler zunächst einmal aus sich und nur für sich. Nicht auf eine Gesellschaft ausgerichtet, sollte er unabhängig von der aktuellen Zeitströmung sein. Kunst, die sich möglichst frei aus eigener Tiefe heraus entfalten kann, entzieht sich dem jeweiligen Zeitgeschmack. Sie wird dadurch vielleicht weniger gesehen, steht aber als Kontrapunkt den flüchtigen Trends gegenüber.