Anhand der einzigartigen Geschichte eines jungen Mannes spürt der Roman "Triebhaus - Auslöschung des Unteilbaren" einer Vielzahl an existentiellen Fragen der Menschheit nach.
In einer Sprache, die an die Ästhetik früher Philosophen angelehnt ist, widmet sich M. Martin der Problemstellung, in welchem Maße frühkindliche Erfahrungen Einfluss auf die Lebenswege eines werdenden Menschen nehmen bzw. inwieweit das erwachsene Individuum selbst für das Gelingen seines Lebens verantwortlich zu machen ist.
Dem Umstand, dass der die Gegenwart bildenden Abfolge von Augenblicken stets die Gesamtheit des zuvor Erlebten gegenübersteht, wie auch der Tatsache, dass der Gedanke es vermag Vergangenes und Kommendes zu vereinen, trägt der Roman Rechnung, indem er sich in außergewöhnlicher Weise über die Grenzen des Möglichen hinwegsetzt und dem Leser so Einblick in die abenteuerliche Gedankenwelt des Protagonisten gewährt - sodass dieser schließlich bereitwillig zustimmt, wenn jener behauptet:
"[...] Der Gedanke bildet das letzte große Abenteuer der Menschheit [...]"
Der Autor über seine Arbeit:
"Wann immer ich auf Leser des Romans 'Triebhaus - Auslöschung des Unteilbaren' treffe, schlägt mir selten eine Welle der Sympathie entgegen. Die Menschen scheinen sich offenbar im gleichen Maße an der Form wie am Inhalt des Textes zu stoßen und bringen dies teilweise recht deutlich zum Ausdruck. Lange habe ich überlegt wie mit dieser Kritik umzugehen ist bzw. welche Lehren aus ihr zu ziehen sind. Entweder man schreibt in Zukunft nur noch Mainstream-Literatur, die sich im vorauseilenden Gehorsam an der größtmöglichen Schnittmenge der Leserwünsche orientiert und versucht alles andere zu meiden, oder man flüchtet sich in Arroganz und sagt sich, dass es den Lesern wohl an den nötigen kognitiven Fähigkeiten bzw. an der erforderlichen Bildung fehlen muss, wenn diese am Ergebnis langen Schaffens keinen Gefallen finden können. Beide Aussichten erscheinen mir nicht besonders erstrebenswert. Zum Glück gibt es jedoch auch Menschen, wenngleich nur wenige, die in 'Triebhaus - Auslöschung des Unteilbaren' etwas sehen können, das sie in anderen Texten oft vergebens suchen: eine kompromisslose Auseinandersetzung mit den ewigen Themen unserer Gesellschaft bzw. eine Annäherung an die Existenz des Menschen selbst - und dies abseits der ausgetrampelten Genrepfade. Für genau diese Menschen schreibe ich."
Der Autor und promovierte Philosoph Dr. Peter Natter kommentierte den Roman "Triebhaus" wie folgt:
"In seinem Roman 'Triebhaus' lässt Mario Martin seinen Protagonisten auf mehreren Zeit- und Handlungsebenen zu Wort kommen. Dem Autor gelingt es spielerisch, jeweils den richtigen Ton zu treffen. Das solide sprachliche und gedankliche Fundament seines Schreibens artikuliert sich mit schwarzem Humor und beißender Ironie in überzeugender literarischer Qualität. Szenen von grandioser Komik wechseln sich ab mit exakten Analysen gesellschaftlicher Phänomene, Sitten und Unsitten.
Mit seinem differenzierten und stets konkret verankerten Zugang zur Welt ist 'Triebhaus' keine Mainstream-Lektüre. Bewusst wendet sich der Autor an eine so kritische wie verwöhnte Leserschaft. Er bedient sie aus einem reichen Fundus literarischen und philosophischen Wissens. Nichts beeinträchtigt das Lesevergnügen: weder Lokalkolorit noch waidmännischer Fachjargon, weder das Abtauchen in die Sterilität einer Facharztpraxis, noch die beklemmende Atmosphäre neureicher Salons, weder theoretische Exkurse noch wissenschaftliche Exegese. Im Gegenteil: Stets gelingt es Mario Martin, seinen Text plausibel zu präsentieren und sein Anliegen einer Weiterführung der Kantischen Philosophie im Stile Thomas Bernhards munter voran zu treiben."